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Notwendig

Die Geburt einer Idee – Wie alles begann

Zur Grundidee kam es eigentlich schon im Jahre 2003. Unser Gründungsmitglied Sascha Mario Kassner wurde von seiner Mutter Claudia Obermeier nach einem langen Arbeitstag zum Essen eingeladen. Ziel war die ehrwürdige Alte Roggenschenke in Roggenburg, ein Ort voller Geschichte, dessen Mauern schon so manches Abenteuer miterlebt hatten.

Kaum angekommen, fiel ihr Blick auf ein Schild:

„HEUTE HIASL BIER“

Claudia schwärmte von diesem besonderen Bier und forderte Sascha auf, es unbedingt zu probieren. Ohne zu zögern, rief die Bedienung die Bestellung aus:

„Zwei Hiasl Bier der Privatbrauerei Lauterbacher!“

Wenig später brachte der Wirt selbst die Gläser und Flaschen an den Tisch. Doch mit ihnen kam mehr als nur ein erfrischendes Getränk – es kam eine Geschichte.

Erstaunt betrachtete Sascha das Etikett, doch noch bevor er etwas fragen konnte, begann der Wirt zu erzählen. Seine Stimme hallte durch die alte Schenke, als er von Matthäus Klostermayr, dem Bayerischen Hiasl, sprach.

Er erzählte von jenen Tagen, als der Hiasl und seine Gefährten sich im Wirtshaus aufhielten, von seiner kühnen Art, seinem Spott über die Obrigkeit und seiner unerschütterlichen Haltung gegenüber der ungerechten Welt.

„Nach einem erfolglosen Versuch des Roggenburger Klostermilitärs, ihn zu fangen, hielt sich der Bayerische Hiasl mit seinen Kumpanen am 15. September 1769 genau hier, in dieser Gastwirtschaft, auf. Voller Hohn machte er sich über den Abt und Reichsprälaten Georg Lienhardt lustig, drohte, das „Lumpennest über dem Kopfe anzubrennen“, und zog unbehelligt von dannen.“

Oder jene Legende, die ihn zum Fürsten der Wälder machte – den bayerischen Robin Hood, der den Armen half und die Reichen das Fürchten lehrte.

Die Geschichten ließen Sascha nicht mehr los. Während die Roggenschenke an jenem lauen Sommerabend von Stimmen und Gelächter erfüllt war, war sein Geist bereits auf einer Reise in die Vergangenheit.

Von einer Idee zu einer Vision

In den folgenden Jahren vertiefte er sich in die Geschichte des Hiasl, doch der Alltag, die Arbeit und familiäre Verpflichtungen ließen wenig Raum für mehr. Nur zur fünften Jahreszeit, während der Fasnet, lebte Sascha mit seinen Freunden das Brauchtum in vollen Zügen aus.

Doch gegen Ende des Jahres 2007 traf ihn die Idee wie ein Blitz:

„Wieso gründen wir nicht eine Narrenzunft, um den Bayerischen Hiasl wieder zum Leben zu erwecken?“

Der Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Er erzählte seinem Freund Zwergy (Anjola) von seiner Vision, diskutierte, schwärmte, debattierte – bis er Zwergy schließlich überzeugte.

Am nächsten Tag suchte er zwei weitere enge Vertraute auf: Nicole und Jürgen.

„Lady und Freak, ich hab da eine Idee!“

Wie schon am Abend zuvor entfachte eine hitzige Diskussion. Sascha sprach mit einer Leidenschaft, die ansteckend war – all sein Wissen über den Hiasl strömte förmlich aus ihm heraus. Es war, als hätte er endlich seine Bestimmung gefunden.

Und Nicole und Jürgen? Sie ließen sich mitreißen.

Von der Euphorie zur Realität

Doch wie es im Leben oft ist – auf Euphorie folgten Hindernisse. Krankheit und andere Rückschläge drohten, den Traum zunichtezumachen. Beinahe wäre die Idee im Sande verlaufen.

Doch dann, im Februar 2008, fiel die endgültige Entscheidung:

„Wir machen es! Wir gründen einen Verein!“

Doch eine Frage blieb: Was soll unser Zweck sein?

Es gab viel zu tun, unzählige Fragen zu klären. Doch eine Sache stand fest: Wir wollten Geschichte lebendig machen.

Unsere Ziele wurden klar definiert:

  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene wieder an bayrisch-schwäbische Gebräuche heranführen und sie in vergangene Zeiten eintauchen lassen.
  • Die Erinnerung an den Bayerischen Hiasl bewahren und seine Geschichte mit Herzblut weitertragen.
  • In Weißenhorn und Umgebung ein Bewusstsein für unsere Historie schaffen und alte Traditionen pflegen.

Daraus entstand schließlich eine weitere Idee: Die Jugendgruppe „Rothtalkatzen“ – ein Zusammenschluss für junge Menschen, um Brauchtum, Geschichte und Gemeinschaft zu erleben.

Und so wurde am 6. September 2008, am Todestag von Matthäus Klostermayr, in der Alten Roggenschenke in Roggenburg, dort, wo einst schon der Hiasl selbst einkehrte, unser Verein gegründet.

Ob es uns gelingt, seine Legende lebendig zu halten?

Das wird die Zeit zeigen. Doch eines ist sicher – wir werden es mit Leidenschaft tun!

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